Das Chorgestühl von 1716 wurde vom Pfälzischen Kurfürsten und dem Markgrafen von Baden gestiftet,
die im 15. Jh. das Kloster erbten, nachdem ihre Verwandten, die Grafen von Sponheim im Mannesstamm
erloschen waren.
Beachtlich sind die reichen Blumen- und Rankenschnitzereien. Die Gemälde über den Sitzen
(= Ställen) des Chorgestühls zeigen Heilige, die Augustiner-Chorherren waren oder solche, deren
Kult von den Augustiner-Chorherren verbreitet wurde. Durch Inschrift sind identifizierbar:
Augustinus, Eusebius von Vercelli, Thomas von Canterbury, Johannes von Bridlington, Johannes von
Nepomuk, Ildefons von Toledo und Possidonius. Der bekannte irische Bischof St. Patrick war
selbstverständlich kein Augustiner-Chorherr, zumal er Jahrhunderte vor deren Gründung lebte,
dennoch wird er in der bildenden Kunst oftmals im Habit der Augustiner-Chorherren dargestellt,
da diese seinen Kult verbreiteten.
Neben dem Chorgestühl ist die "Ewig-Licht-Ampel" aufgehängt. Sie ist ein prächtiges und seltenes
Stück des Klassizismus von 1780.
"Ewige Lichter" finden sich in allen katholischen Kirchen. Sie sind immer in der Nähe von
Tabernakeln angebracht. Tabernakel sind seit dem 16. Jh. aus liturgischen Gründen in Altäre
integriert. Ewig-Licht-Lampen weisen darauf hin, dass in dem Tabernakel (von lat. tabernaculum =
Wohnstatt, Zelt; auch Sakramentshäuschen) konsekrierte, also in der Messe gewandelte, Hostien
aufbewahrt werden, die nach katholischer Auffassung der lebendige Christus sind, der das Licht
der Welt ist.
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