Hier erkennt man noch einmal das schöne sechsteilige Gewölbe des frühgotischen Chortrapezes. Diese
Gewölbeform ist durch den Limburger Dom beeinflusst, der wiederum seinem Vorbild in Tournai folgt.
In ein Gewölbefeld wurde 1745 das Wappen des Kurfürsten Jan Willem von Pfalz-Neuburg gemalt. Der
darunter stehende Text lautet: FaVentIbVs sVperIs aC annVente eLeCtore PaLatIno Ioanne WILheLMo
sInt IIs IVgIter grates basILICa haeC perVetVsta restaVrata est.
(Durch göttliche Gnadengaben und Zulassung durch den Kurfürsten von der Pfalz Johannes Wilhelm -
Dank sei Ihnen - ist diese altehrwürdige Basilika erneuert worden.) Die in rot geschriebenen und
hier im Großdruck wiedergegebenen Buchstaben ergeben die Jahreszahl 1712 in römischen Ziffer.
Diese Form der Datumsangabe ist im 18. Jh. sehr beliebt und wird als Chronostichon bezeichnet.
Das Wappen des Kurfürsten ist nicht mehr in einem Wappenschild dargestellt, wie dies in der
Renaissance noch üblich war, sondern in einer Wappenkartusche. Die einzelnen Wappenfelder in der
Kartusche stehen für Ländereien, die dem Kurfürsten gehören. Am bekanntesten sind der
"kurpfälzische Löwe", golden auf schwarzem Grund, der an der zweitvornehmsten Stelle des Wappens
steht. Erst an dritter Stelle stehen die bekannten Wittelsbacher Wecken oder Rauten für Bayern.
Sogar dar rot-silberne Sponheimische Schach erscheinen in seinem Wappen. An der vornehmsten Stelle,
dem Herzschild, sieht man den goldenen Reichsapfel auf rotem Grund. Der rote Grund steht als
Zeichen der Hochgerichtsbarkeit über "Hals und Bein" (Todes- und Verstümmelungsstrafe), der
Reichsapfel verweist auf die Truchseßenwürde, einem Reichserzamt, dass die Pfalzgrafen bei Rhein
inne hatten. Der Truchseß (= Mundschenk) hat das Recht bei der Kaiserkrönung den Reichsapfel zu
tragen.
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