Der monumentale Kruzifixus stammt aus der Zeit des Historismus und erinnert an eine Volksmission.
Besondere Beachtung verdient die sog. Hornkonsole oberhalb des Kruzifixus: Sie gehört zu den
besten bildhauerischen Leistungen im spätromanisch-frühgotischen Teil der Kirche.
Zusammen mit ihrem Pendant auf der Nordseite trägt sie die Mittelrippe des sechsteiligen
Chorgewölbes. Im Gegensatz zu den beiden spitzbogigen Diagonalrippen ist die Mittelrippe
rundbogig. Dies führt dazu, dass die beiden Hornkonsolen höher sitzen als die Kapitelle, denen
die Diagonalrippen aufliegen. Auf unserem Foto ist das wohl recht gut zu erkennen.
In der Literatur wird die Ansicht vertreten, dass auf die Sechsteilung der Gewölbe die Ergänzung der Mittelrippenkonsolen mit Wandvorlagen folgte. So entstand dann aus dem quadratischen Joch der Romanik das querrechteckige Travee der Gotik (die halbe Länge bei gleicher Breite). Wieder ein Stilkriterium, das die Klosterkirche als Kirchenbau der "Übergangszeit" von der Romanik zur Gotik ausweist.
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