Nach der Chronik des berühmten Abtes von Kloster Sponheim, Johannes Trithemius, hat Graf Simon I.
(genannt: der Ältere) von Sponheim(-Kreuznach) die Pfaffen-Schwabenheimer Kirche zur Grablege der
Familie bestimmt, in der er 1264 auch bestattet wurde.
Simon I. begründete nach der Erbteilung von 1236 die Linie Sponheim-Kreuznach, gilt als der
eigentliche Gründer der mittelalterlichen Stadt Kreuznach und war der Erbauer der Kauzenburg,
seiner Residenz.
In den folgenden 116 Jahren, bis 1380, wurde die Stiftskirche Grablege für mindestens vier Grafen
von Sponheim(-Kreuznach) und ihre adeligen Gefolgsleute:
-
Simon I. (+ 1264), Begründer der Linie Sponheim-Kreuznach, Erbauer der Kauzenburg;
-
Johann I., genannt "der Lahme"(+ 1290), kämpft in der Schlacht von Sprendlingen gegen den Mainzer Erzbischof, in der ihm der Kreuznacher Metzger Michel Mort das Leben rettet;
-
Johann II. (+ 1340), der Stammvater der Freiherrn von Koppenstein erweitert den Besitz der Grafschaft Sponheim-Kreuznach erheblich;
-
Walram (+ 1380), der die Linien Sponheim-Starkenburg und Sponheim-Kreuznach wieder vereint und seinen Besitz in die Pfalz und ins heutige Rheinhessen ausdehnt (vgl. das bedeutende Stifterbild in der Wallfahrtskirche St. Johann bei Sprendlingen).
Die folgenden Grafen von Sponheim ließen sich im Karmeliterkloster bzw. in der Pfarrkirche in Kreuznach, unterhalb ihrer Residenz, der Kauzenburg, bestatten.
Tumbadeckel (Grabplatte auf einem Kastengrab) des Grafen Johann II. von Sponheim(-Kreuz-nach) um 1340, monumentales Werk in feiner Qualität, die geschwungene S-Form der Figur und deren Tracht zeigt burgundische Einflüsse.
|